In den letzten 15 Jahren wurde das unbebaute, aber geplante Gewerbegebiet gegenüber von unserem Haus immer weiter bebaut. Entsprechend wurden die Tiere in der Umgebung immer weniger.
Ich hatte noch das Vergnügen, Rebhuhn- und Fasanenfamilien beobachten zu können und Feldhasen beim Kämpfen zuzusehen. Die können boxen wie die Känguruhs! (Beispiel für einen Hasenkampf)
Inzwischen sind keine Hasen und Rebhühner mehr da, sie wurden verdrängt und bejagt.
Aber Vögel sind da! Und die wurden in diesem Jahr wieder mehr! *freu*
Krähen gibt es hier schon immer wie Sand am Meer, wahrscheinlich Saatkrähen, die sich auf den nahen Feldern sehr wohl fühlen. In unserer Stadt zählen sie als Plage, aber hier am Stadtrand sind sie etwas spärlicher und gehören einfach dazu. Der Herbst bekommt mit ihrem Gekrähe eine ganz besondere Stimmung!
Schon immer gibt es außerdem noch Meisen (Kohl-, aber auch Blaumeisen) und Tauben. Diese beiden Vogelarten erinnern mich an meine Kindheit.
Es gab damals so ein Kinderlied „Kleine Meise“, dass mir damals so gut gefiel! (Hier ist ein Beispiel für das Lied und hier für den Gesang einer Blaumeise.)
Das Gurren der Tauben kam damals von Stadttauben, wobei hier Ringeltauben leben, das sind scheue Wildtiere. Sie klingen aber sehr ähnlich. (Klangbeispiel einer Ringeltaube) Ringeltauben erkennt man übrigens daran, dass sie zumindest den Ansatz eines weißen Halsbandes haben. Der fehlt bei den Stadttauben.
Ein treuer Begleiter ist ein Pärchen Hausrotschwänze, das gefühlt „schon immer“ in einer Ruine hinter unserem Grundstück nistet. Wenn die beiden Nachwuchs haben, sind sie durch ihren etwas penetranten Ruf manchmal „unüberhörbar“, vorsichtig ausgedrückt. (Klangbeispiel)
Die Elstern sind seit 7 oder 8 Jahren nicht zu überhören, besonders wenn sie auf Brautschau sind oder später ihr Revier und ihre Brut verteidigen. Sie fungieren oft als unerwünschter Wecker! (Klangbeispiel)
Seit ich vor über 10 Jahren mal einen kleinen Grünfink aufgezogen habe, erkenne ich auch dessen Trillern (wobei das wohl nicht mehr der von damals ist). Leider sind die Grünfinken weniger geworden, in diesem Jahr höre ich sie nur noch sehr selten. Auch hier habe ich ein Klangbeispiel gefunden, das einigermaßen passend ist.
Einige Jahre gab es bei uns überhaupt keine Amseln mehr. Mir hat deren abendlicher Gesang sehr gefehlt! Aber nach einer Pause von 1 oder 2 Jahren kamen sie wieder. Jetzt schätze ich sie besonders und genieße ihr Lied in der Dämmerung, obwohl mir scheint, dass es schon wieder weniger geworden sind. (Klangbeispiel)
Eines Nachts vor ca. 10 Jahren brachte uns eine Nachtigall im verwilderten Grundstück um die Ruine herum um unseren Schlaf – inzwischen sind es so einige Sänger mehr geworden. Je länger ins Jahr hinein es geht, desto ausdauernder werden sie. Anfangs etwas kurzatmig, wiederholen sie jetzt einzelne Motive, dass ich Angst habe, dass sie gleich ersticken müssten! Manche singen im Sommer aus lauter Verzweiflung auch noch tagsüber. Hier ist ein Beispiel des Gesangs einer Nachtigall, allerdings muss das früher im Jahr gewesen sein, da sind die einzelnen Motive noch ziemlich kurz. 15 Wiederholungen können es manchmal schon sein.
Worüber ich mich besonders freue, sind die Spatzen, die seit diesem Jahr in den Büschen in der Umgebung leben. Das scheint eindeutig an der Einführung der Biotonne vor 4 oder 5 Jahren zu liegen. Spatzen füttern ihre Jungen immer mit Insekten, obwohl sie selbst eher Samen fressen. In der Biotonne sind sooo viele fette Maden, dass die jungen Spatzen im Überfluss aufwachsen können!
Etwas Sorgen mache ich mir um die Fasane… Ein Fasanenmännchen habe ich in schon gehört – immerhin ist diese Vogelart noch nicht ganz weg. Fasane sind beeindruckend! Aber mit schrumpfenden Wild“wiesen“ (eher Unkrautwüsten) werden sie wohl irgendwann verschwinden. Die Zeiten, als sie hier auf dem Fußweg entlangliefen, um in einen Garten zu flattern, oder sich auf’s nächste Hausdach geschwungen haben, sind jedenfalls vorbei. (Filmchen von einem Pärchen und Jungen, der Ruf des Männchens ist bei Minute 1:00 zu hören.)
Ich bin gespannt, wie sich die Vogelwelt bei uns weiter entwickeln wird.