Ich war ein Kopfschmerzmensch. Auf jeglichen Stress, also Überforderung, Schlafmangel, Hunger, Durst, Lärm, Hektik, Ängste, Wettterwechsel usw. reagierte ich mit Kopfschmerzen.
Schon in der Pubertät begann ich, mich nach der Schule ab und zu hinzulegen und zu schlafen, um die Kopfschmerzen loszuwerden. Später nahm ich ab und zu eine Spalt-Tablette.
1990 hatte ich das erste Mal so starke Kopfschmerzen, dass nichts davon half. Es wurde immer schlimmer. Meine Eltern waren an dem Abend nicht zu Hause und ich verzweifelte. Ich drückte mir die Fäuste gegen den Kopf und weinte, was natürlich auch nichts brachte.
Irgendwann kam meine Mutter heim und gab mir direkt zwei von ihren Migränetabletten (Avamigran), die fast sofort die Kopfschmerzen beseitigten. Kommentar meiner Mutter: „Diese Tabletten helfen nur gegen Migräne.“ Somit stand fest, dass ich nicht nur einfache Kopfschmerzen hatte, sondern Migräne. Diese Selbstdiagnose, die später von Ärzten übernommen wurde, prägte die nächsten Jahre.
Migräne ist ein Anfallsleiden, das sich manchmal vorher durch besondere Euphorie bemerkbar macht und einen dann voller Schmerzen ins Nichts fallen lässt. Wenn man nicht im Anfallsfall Medikamente dagegen nimmt.
2001 bin ich umgezogen und besuchte irgendwann im Jahr darauf einen Neurologen. Dieser bescheinigte mir, dass ich keine eindeutige Migräne hätte, sondern eine Mischform mit Spannungskopfschmerzen. Das wollte ich nicht wirklich hören, hatte ich doch inzwischen ein Migräneforum gegründet und in dieser Gruppe Verständnis und viele Gemeinsamkeiten gefunden. Auch dass ich mittlerweile wieder normale Schmerzmedikamente nahm, die manchmal halfen(!), ließ mich nicht hellhörig werden. Anweisung vom Arzt: „Bevor Sie ein Triptan (neuartige Migränemittel) nehmen, probieren Sie hochdosiertes Paracetamol und Magentropfen.“ Also waren normale Schmerzmittel legitim.
Außer Paracetamol nahm ich Thomapyrin (ein Kombipräparat mit Koffein), Ibuprofen und später auch Diclofenac. Letzteres half ganz wunderbar, allerdings musste ich nach einer Weile die Dosis erhöhen. Und dann nochmal. Diclofenac ist für seinen Gewöhnungseffekt und seine schädlichen Nebenwirkungen bekannt, aber ich war verzweifelt.
Außer vielen Kopfschmerzen hatte ich sehr dicke Beine, gegen die mir ein Allgemeinmediziner Wassertabletten gab. Die Tabletten waren dann alle, die Beine und Füße nicht dünner, aber der Arzt hatte nichts Ernsthaftes geäußert. Und so ließ ich es, wie es war.
Nach einer Weile war ich so krank, dass ich nicht mehr arbeiten konnte. Ich hatte jeden Tag Kopfschmerzen. Bis auf einmal, da war ich über den Monat 4 Tage schmerzfrei, aber trotzdem benebelt im Kopf, er war einfach nicht „klar“. Beim Arzt war ich sehr oft, um mir eine Infusion Schmerzmittel zu holen, das aber meist nur mittelmäßig half. Außerdem war ich davon noch mehr benebelt und roch und schmeckte in der Zeit danach nur noch Metall. Als ich als neuer Patient in diese Praxis kam, musste ich mal Urin abgeben. Der Arzt fragte, ob ich meine Menstruation hätte, weil etwas Blut im Urin sei. Nein, hatte ich nicht. „Das müssen wir im Auge behalten.“ Nun… Da er nie wieder darauf zurückkam, fand ich das auch nicht so wichtig.
Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit im Tierheim 2007/2008 wurde mir oft schwindlig, ich war beim Aufstehen aus der Hocke völlig außer Atem und gar nicht mehr leistungsfähig. Wie eine alte Frau fühlte ich mich.
Dann erzählte mir 2008 eine Bekannte aus dem Migräneforum, dass sie einen Ü-35-Check gemacht hätte und dass sie außer der Migräne kerngesund sei. So einen Test wollte ich auch machen!
Bei dem Arzttermin musste ich Urin abgeben, mir wurde Blut abgenommen und ein Ultraschall von den inneren Organen gemacht. Ein paar Tage später sollte ich zur Auswertung wiederkommen. Der Ultraschall jedenfalls sah schonmal gut aus.
Soweit zur Vorgeschichte.
Im nächsten Beitrag wird zu lesen sein, was der Check ergeben hat.
Den nächsten Beitrag und alle weiteren Fortsetzungen findet ihr ganz oben in der Linkleiste unter Meine Nierengeschichte.
Ich hab ja eine rezidivierendes Rückenleiden in der LWS, und das Einzige, was dann hilft, ist Diclo. Aber es ist wirklich ein Teufelszeug. Nachdem ich es leider mal zwei Wochen in hohen Dosen intravenös erhalten habe, hat mein Magen grosse Probleme damit. Bisher habe ich aber leider keine Alternative finden können …
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Das ist das Problem damit. Diclo wirkt super! Aber so stark, wie es ist, sind auch die Nebenwirkungen. Was ich jetzt nicht verstehe: Normal sollte doch aber die Gabe über die Venen den Magen umgehen? 🤔 Wenn es bekannt ist, dass es trotzdem über den Magen geht, hättest du dabei einen sogenannten „Magenschutz“ bekommen müssen, um diese Probleme zu vermeiden. Das tut mir echt leid.
Ich darf Diclo gar nicht mehr nehmen, genau wie all die anderen Mittel. Das einzig zugelassene ist No.val.gin, weil das weder über die Niere noch über die Leber verstoffwechselt wird. Zum Glück habe ich inzwischen bei weitem nicht mehr so viele Schmerzen wie früher, aber wenn das No.val.gin im Falle des Falles nicht hilft, bin ich leider aufgeschmissen.
Insofern kann ich dein Dilemma mit dem Diclo gut nachvollziehen. Immer doof, so ohne Alternative.
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Verstanden habe ich das damals auch nicht. Nach den zwei Wochen ging es meiner Verdauung jedenfalls richtig schlecht, und heute muss ich wirklich spätestens bei der zweiten Tablette einen Protonenpumpenhemmer dazu nehmen. So ganz ohne Probleme geht es damit auch nicht ab, doch es ist deutlich besser zu ertragen. Leider bringt es auch nichts, das Diclo zu früh abzusetzen. Mühsam. Aber wem sage ich das …
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Protonenpumpenhemmer. Sag ich doch. Das Wort kann sich nur keiner merken, deswegen heißt das Zeug landläufig „Magenschutz“. Ich nehme das jeden zweiten Tag, sonst würde ich die ganzen anderen Medis magentechnisch nicht verkraften.
Wie lange brauchst du denn das Diclo immer ungefähr?
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Also meist etwas fünf bis sieben Tage, und etwa ab dem dritten Tag bemerke ich trotz Magenschutz schon die unangenehmen Seiten des Diclo. Aber lieber das, als die Schmerzen ertragen zu müssen. Sich nicht bewegen zu können, ist keine Freude.
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Was hast du denn da? Und kannst du damit überhaupt arbeiten?
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Das weiss leider niemand so genau. Zum Glück habe ich das meist nur ein oder zwei Mal im Jahr für ein paar Tage. Wenn es ganz schlimm wird, hilft eine Cortison-Spritze in die Facettengelenke bei C3. Aber ich muss immer aufpassen, keine ruckartigen Bewegungen zu machen bzw. nicht schwer zu heben oder länger nach vorn gebeugt zu sein, z. B. bei Gartenarbeit. Das ist „tödlich“.
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Meine bessere Hälfte hier hat gerne eine ISG-Blockade, ausweichsweise auch Bandscheibenprobleme. Deshalb frage ich so… Ich kenne das mit den Bewegungen. Er hat von mir Verbot, in Eile schwere Sachen zu tragen oder das Auto für den Urlaub zu beladen. Er nimmt No.val.gin oder Ibu. Wenn „es“ aber da ist, ist die Bewegungsfähigkeit trotzdem stark eingeschränkt. Spritzen hat er auch schon bekommen, aber ich weiß nicht, was da drin war. Nur dass es Monsterteile waren! *grusel*
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Es wurde und wird schon immer mal wieder geschaut und herum gewurschtelt. Damals noch in D hiess es pauschal – kann nur die Bandscheibe sein. Die ist es aber defintiv nicht, alle Bilder sind völlig unauffällig.
Hier in der Schweiz war man dann sorgfältiger und schaute genauer hin. Aber auch jetzt ist der Befund nicht eindeutig. Fakt ist, dass die Facettengelenke der Wirbelsäule Schmerzen auslösen. Und weil ich hier an der Quelle sitze, hat der Chef der Schmerztherapie vor 1,5 Jahren unter bildgebenden Verfahren auf beide Seiten Spritzen gesetzt (wie gut, dass ich das auf dem Rücken nicht mit ansehen konnte/musste), und seit dem habe ich nur einmal eine Woche lang massive Probleme gehabt und ansonsten kann ich es immer abfangen, bevor es schlimm wird. Reine Schmerzmittel helfen da allerdings nicht, es muss dann Diclo sein. Das geht schon seit 2002 so, daher hab ich mich fast daran gewöhnt …
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Oh Mann, das ist ja echt doof, aber wenn es seltener geworden ist, ist das ja schon ein kleiner Erfolg!
Ich habe die Spritze gesehen, die in Erics Rücken versenkt wurde. Mit ist schon als Zuschauer ganz flau im Bauch geworden… 🤤 Aber auch sie hat geholfen, und das ist ja letztlich, was zählt.
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