Es war in einem vorigen Leben, so kommt es mir jedenfalls vor.
Dieses Leben war vor meiner Nierentransplantation. Nach dieser musste ich starke Medikamente nehmen, die Infekte und Wundheilungsstörung förderten. Und Ängste in mir erzeugten.
Früher, da habe ich gern die Natur genossen und bin, so oft es ging, barfuß gelaufen.
Diese Verbindung zwischen meinen Füßen und dem Boden – die war einfach harmonisch, sie hat mich geerdet und mich zu einem Teil der Natur gemacht.
Dann kam die Transplantation und mit ihr kamen die Ängste.
Wegen möglicher Verletzungen bin ich seit zweieinhalb Jahren nicht mehr ohne Schuhe gelaufen.
Mir fehlt dieses ursprüngliche Gefühl von damals, ich kann ein Stück von mir nicht leben.
Ich wünsche mir, dass ich diese Angst besiegen und wieder das warme, stachlige, erdige oder steinige Gefühl an den Füßen spüren und genießen kann.
Davon abgesehen, dass diese Geschichte gerade jetzt im Sommer total meiner Gefühlslage entspricht, ist diese auch mein erster Beitrag zu den abc.etüden vom Blog Irgendwas ist immer. Diesmal geht es um die 28. und 29. Woche und es waren die Wörter „Füße“, „harmonisch“ und „wünschen“ zu verwenden. Von den maximalen 300 Wörtern habe ich 137 verwendet.