In einem Beitrag über meine Hydro-Einpflanz-Pläne hatte ich gerettete Reste von alten Hydropflanzen erwähnt, die ich gedachte, wieder in neue Hydrotöpfe einzupflanzen.
Ich denke, es ist eine Efeutute – ich habe sie geschenkt bekommen und weiß den Namen nicht. Damals waren die Wurzeln verfault und ich hatte nur die noch guten Enden der jeweiligen Ranken abgeschnitten und in Wasser gestellt, damit sie wieder neue Wurzeln bilden konnten. Nun war es soweit, aber wer denkt, dass man einfach in den Gartenmarkt geht, Hydrotöpfe und Blähton kauft und die Pflanzen da rein setzt, ist schief gewickelt. So meine Erfahrung von vorgestern.
Die Auswahl im Gartenmarkt bestand aus Restbeständen an Hydrotöpfen mit Wasserstandsanzeiger, aber es gab keine passenden Übertöpfe. Die einzigen vorhandenen Blähtonkügelchen waren viel zu klein und die Tüten viel zu groß…
Also ab in den Baumarkt. Dort war es eine halbe Stunde vor Schließzeit, nix los. Die Angestellten schienen Langeweile zu haben, denn gleich zwei davon schienen beinahe unstillbaren Redebedarf zu haben. Resümee des Ganzen: Hydro stirbt aus. Überrollt und komplett verdrängt von Seramis (Sammelbegriff für „Tongranulat“). Meine Begeisterung war „riesig“.
Da meine Pflänzlein aber unbedingt neue Töpfe brauchten und ich keine Lust auf weitere Lauferei hatte, kamen die nötigen Dinge von dem Seramiszeug in den Einkaufswagen.
Heute hatte ich endlich genug Zeit und sah mir das Ganze mal an.
Da wären also:
- die kleinste in dem Baumarkt erhältliche Tüte von 7,5 Litern mit dem Tongranulat
- 2 Feuchtigkeitsmesser, die für Töpfe bis 16 cm Höhe geeignet sind
- 2 Übertöpfe, die nicht höher als 16 cm sind
- Seramis Vitalnahrung (Nährflüssigkeit) mit Dosiervorrichtung
(1 Kappe auf 1 Liter) - meine kleinen neuen Pflänzchen
Laut Empfehlung soll man immer 1/4 des Topfvolumens gießen, also habe ich zunächst gemessen, wieviel Wasser so ein Topf überhaupt fasst. Jeder hat ein Volumen von 2,6 Litern, d.h. die zukünftige Gießmenge wird pro Topf 650 Milliliter betragen.
Ebenfalls laut Empfehlung soll man nun 1/3 des Topfes mit Granulat füllen und die Pflanze einsetzen, die man aus einem Topf genommen hat, der 1/3 kleiner war als der neue. Nun hatte ich aber gar keinen Topf vorher und bei einem Drittel Füllung wären meine Pflänzchen im Topf verschwunden! Eine Anleitung für Neueinpflanzungen habe ich leider nirgends gefunden, also nahm ich die Formel „Pi mal Daumen“. Am Ende waren die Töpfe dann halb gefüllt und die Pflanzen guckten gut oben raus.
Hier habe ich mal einen genauer unter die Lupe genommen und etwas Licht in die Angelegenheit gebracht, damit ihr auch was erkennen könnt:
Tja, dann ging es schon ans Auffüllen des Granulats, das wunderbar um die Wurzeln herumrieselte, nur wenig verteilt werden und nicht angedrückt werden musste.
Feuchtigkeitsmesser rein – und das war’s!
Am Ende habe ich die Töpfe noch ordentlich angegossen (wahrscheinlich erstmal zu reichlich, aber im aktuellen Zustand der Wurzeln schadet das Mehr an Wasser bestimmt nicht).
Angetan war ich von der Dosierung der Nährflüssigkeit. Es gibt keinen extra Behälter, man schraubt einfach den Deckel ab und drückt ein Wenig an der Flasche. Auf dem eigentlichen Ausguss ist ein kleines Gefäß mit Überlauf befestigt, in dem sich genau die richtige Menge sammelt, die für einen Liter Wasser passt. Man schüttet einfach mit der Flasche diesen „Schluck“ in die Gießkanne, Wasser drauf, fertig. Kein Rumgeklecker.
Außerdem bin ich positiv überrascht von dem sauberen Arbeiten. Beim Ein- oder Umtopfen mit Erde ist immer Dreck. Auf dem Tisch, an den Händen und auf dem Fußboden. Aber ihr seht ja auf den Bildern das weiße Tischtuch. Manchmal sind einzelne Krümelchen daneben gefallen, die habe ich einfach wieder aufgesammelt. Alle entstandenen Bilder sind echt – da war einfach kein Dreck!
Ich dachte, dass diese Dokumentation der Eintopfaktion viel mehr Arbeitsschritte haben und viel länger sein würde. Aber mehr gab es nicht zu tun, und so war schon wieder Schluss, bevor ich so richtig zum Zuge kam! Ich verstehe jetzt, warum Seramis so einen Siegeszug angetreten hat. Ich überlege schon, welche Pflanzen ich noch „verseramisen“ könnte…
Ganz klar für die Unkompliziertheit und die Sauberkeit ein großes Daumenhoch!
Da ich gerade mit Gärtner gezeltet, der eine Hydrofirma hat, mit der er Büros, Läden, Hotels und Praxen begrünt, habe icg gelernt:
War im Privatbereich mal in den Achtzigern Trend, da hatte ich das auch.. Hat dich nicht durchgesetzt, weil jede Pflanze teuer umgetopft werden muss.
Kleiner Tipp für Deine nächste Pflanzaktion: Vorher das Granulat über Nacht „einweichen“, saugt sich dann voll und sinkt dann zu Boden.
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Dankeschön! Das werde ich machen, zumindest für den Teil, der unten im Topf als Basis rein muss. Oben hätte ich schon gerne weiterhin die Rieselfähigkeit.
Ich kann mich erinnern, dass meine Mutter schon in den 70-ern Hydrotöpfe hatte. In den 80-ern dann nicht mehr, da war ein Garten mit viel Erde vorhanden. 😉
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Dreimal darfst Du raten, wer bei Eintopfaktion zunächst an Essen gedacht hat. Ich habe gestern umgetopft: die irgendwo verteilten Ausläufer der Erdbeere zusammen mit ihrer „Mutter“ in einen großen Blumenkasten gesetzt. Mal sehen, was nächstes Jahr passiert. Letztes Jahr sind alle eingegangen bis auf eine.
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Hahaha, das wäre auch eine schöne Möglichkeit gewesen, so ein leckerer Eintopf… 😉
Für die Erdbeeren drücke ich dir die Daumen! Bei mir geht im Winter auch gerne mal was ein, was draußen bleibt. Ich gieße aber auch zu wenig oder gar nicht, und wenn kein Regen an die Pflanzen kommt… Naja. Das Ende ist dann abzusehen.
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