Es geht wieder los…

Vor 3 Tagen hatte E. Schmerzen in den Unterschenkeln. Er hat an 4 Autos irgendwas sauber gemacht. Ein Bekannter hatte sie ihm zum Fotografieren geliehen. Fotografieren ist sein Hobby und die Fahrzeuge sind besondere Motive. Nun taten ihm die Beine weh.

Vor 2 Tagen war es nicht besser, stattdessen fing er an, mit den Fingern zu knacken. Das kann er besonders gut, wenn er Fibroschübe hat. Mir schwante Böses.

Gestern kam er morgens nicht aus dem Bett und legte sich nach dem Frühstück wieder hin. Fühlte sich auch nach dem Schlaf schwer und nicht „richtig da“. Abends nochmal im Bett mit Schlaf, danach war es etwas besser. Also ein bleierner Tag. Typisch für Fibro, aber noch fiel das Wort hier nicht, erst abends, als ich dachte, das Gröbste wäre vorbei.

Heute Schlaf bis mittags, er meint, er fühlt sich kränklich, als würde er eine Erkältung bekommen. Ich bleibe bei der Fibrogeschichte, sage ihm aber nichts.

Er hat am Wochenende 3 Termine für seinen Nebenjob. Seine mögliche Vertretung ist im Urlaub.
Psychischer Druck = Schmerz.
Er sagt, da kann man schon in den Kalender schreiben, dass es so wird.
Leider bringt ihm seine Psychotherapie nicht wirklich was, obwohl er deswegen dorthin geht.

Ich stehe daneben, sehe ihn leiden und entwickle inzwischen eigene Ängste. Denn wenn er ausfällt, muss ich als Vermittlerin den Leuten beibringen, dass die Aufträge platzen. Und mich um Ersatz kümmern, der nur eine abgespeckte Version sein kann. Das ist wiederum Druck für mich, und ich frage mich, ob meine Kopfschmerzen heute mit dem Wetter zusammenhängen oder mit der Angst oder mit beidem. Und wie ich damit umgehe.

Der Umgang mit meinen Ängsten ist mein großes Thema in meiner Psychotherapie. Eigentlich geht es um meine Krankheit, aber irgendwie muss es auch um seine gehen, das merke ich in Situationen wie heute sehr deutlich.

Noch 2 Tage. Am Sonnabend kommt es drauf an.

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Wörter und Worte: „Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen“


Bild von rawpixel auf Pixabay, Bearbeitung von mir

Wer kennt es nicht, dieses Sprichwort? Kaum sieht einer eine Spinne, ordnet er sie in die Tageszeit ein und weiß sodann, ob sie ihm Glück bringen wird oder nicht.
„Spinne am Morgen – Kummer und Sorgen.
Spinne am Abend – erquickend und labend.“

Moment mal. Erquickend und labend? Was an einer Spinne sollte denn bitteschön gut tun?
Spätestens an dieser Stelle müsste man eigentlich drauf kommen, dass mit der Spinne etwas nicht stimmen kann. So ist es auch!

In dem Sprichwort geht es um die Bedeutung des Spinnens, das als Grundlage für sämtliche gewebte Kleidung einmal eine große Bedeutung in unserer Gesellschaft hatte.

Bei armen Leuten, die kaum oder nur wenig Einkommen hatten, musste die Frau bereits am frühen Morgen am Spinnrad sitzen, um durch das gesponnene Garn einen (Zu-)Verdienst zu erwirtschaften.
Wer morgens schon spinnen musste, hatte oft Kummer und Sorgen, denn er war in Not.

Wer dagegen erst abends spann, tat das meist als freiwilligen Zuverdienst und in Gesellschaft. Die Frauen trafen sich und während gesponnen wurde, konnten sie tratschen und klatschen und sich über Neuigkeiten austauschen.
Spinnen am Abend war eine entspannende und oft unterhaltsame Angelegenheit – erquickend und labend.


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