Am vergangenen Mittwoch war ich zur Sprechstunde beim Nephrologen. Nach 5 Wochen mal wieder, das ist für mich ein langer Abstand, der in mir schonmal Ängste auslöst.
Thema war mein zu hoher Blutdruck und ein Medikament dagegen, das nicht richtig hilft und wahrscheinlich Husten als Nebenwirkung auslöst.
Ich bekam unverzüglich ein 24-Stunden-Blutdruckmessgerät angelegt, das ich am nächsten Tag wieder abgeben sollte. Von 9 bis 9 Uhr trug ich das Teil dann mit mir rum. An irgendwelche sinnvollen Aktivitäten war nicht zu denken, weil die Manschette dabei dauernd verrutschte. Aber es war ja wichtig, also plante ich um und verhielt mich ruhig.
Vereinbart war ein Anruf am Freitag (da wären auch die Blutwerte da und die 24-Stunden-Messung ausgewertet). Der Arzt würde wegen Abwesenheit nicht selber anrufen, wollte aber eine Kollegin beauftragen.
In der Folge bewegte ich mich am Freitag nicht vom Telefon weg. Es war zu erwarten, dass ich ein neues Medikament bekäme. Dann würde ich das Rezept noch abholen und vor dem Wochenende einlösen können – zusammen mit dem anderen Rezept für andere Medikamente, das ich am Mittwoch schon bekommen hatte. Leider rief am Freitag niemand an. Das brachte mich noch nicht aus der Fassung, es ist schon passiert, dass stattdessen am Sonnabend angerufen wurde. Dann wäre das mit dem Rezept auch noch gegangen.
Allerdings rief am Wochenende niemand an. Auch heute morgen nicht. Das machte mich dann schon etwas kirre. Ein hoher Blutdruck schädigt meine Niere und angeblich war es doch dringend?
So meldete ich mich in der Praxis um 10 Uhr. Ich wollte wissen, wie es nun weitergehen sollte.
12 Uhr rief dann der Arzt an. Keine Entschuldigung, keine Eile. Der Blutdruck wäre wider Erwarten zu hoch. – ACH!
Nun stellt er mir ein Rezept für anderes Medikament aus, das ich morgens und abends nehmen soll. 12 Uhr hat die Praxis freilich nicht mehr offen. Ich werde also das Rezept morgen erst einlösen können, zusammen mit dem vom vorigen Mittwoch. Bei der Gelegenheit kann ich mir dann gleich die Blutwerte ausdrucken lassen, zu denen er heute kein Wort gesagt hat, weil immer alles schnell gehen muss. Für ihn.
Also wenn etwas dringend und gefährlich ist, stelle ich mir den Ablauf irgendwie anders vor. So fühle ich mich als Patientin ziemlich im Regen stehen gelassen.
Letztlich wurde meine Nierenkrankheit genau wegen sowas zu spät entdeckt, weil sich ein Arzt nicht weiter drum gekümmert hat. Und wenn man sich als Patient darauf verlässt, dass der Arzt Gefahren erkennt, hat man die Popo-Karte. Wie ich damals.
Zum Glück verlasse ich mich nicht mehr nur drauf, aber diese vertane Woche ärgert mich!