Zeitschleife

„Herzlich willkommen bei *** (Internetanbieter)! Ich habe zu Ihrer Rufnummer ein Kabelprodukt erkannt. Geht es um Ihren Kabelvertrag?“
„Ja.“
„Was kann ich für Sie tun?“ – „Internetstörung.“
„In Ordnung. Zur Zeit befinden sich alle Kundenberater im Gespräch. Um längere Wartezeiten zu vermeiden, bitten wir Sie, uns zu einem späteren Zeitpunkt anzurufen.“

Nach 4 Wochen weisen „Ja“ und „Internetstörung“ Variationen auf. Sie bewegen sich in einem Spektrum von tödlicher Langeweile über Genervtheit bis hin zu Wut. Ich habe Angst, dass E. irgendwann aus Frust unser Telefon zerbeißt.

Wie komme ich hier nur wieder raus?

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Meine Woche (KW 40/2019)

Getroffen: den Herrn von über uns, einen sehr guten Bekannten mit seiner Frau und einem mir flüchtig Bekannten

Gemacht: gegen meine Dämonen gekämpft, Wäsche gewaschen und zusammengelegt, den Balkon etwas winterfest gemacht (unter Vorbehalt), 1 Spritze geben lassen, 1 Spritze selber gegeben, 1x Blut abgenommen bekommen („Hoffende, die Gestochene“ ), mit der Nephrologin gesprochen, einen flotten Spaziergang, einen Artikel im Spookyverse korrigiert, in Geschäften immer den Mundschutz getragen, für meine Verhältnisse viel Auto gefahren

Gewesen: in der gynäkologischen Praxis, in zwei Drogeriemärkten, im Schuhgeschäft, in einem fremden Supermarkt, in der nephrologischen Praxis, in 2 Nettos, im Autohaus, am hiesigen Tiergehege mit Schafen und Ziegen, im Lieblingssupermarkt

Gesehen: Leichtathletik-WM, Akte X (Serie), keine Wegwarten mehr, überfahrene Tiere (u.a. zwei Igel), Star Trek: Das unentdeckte Land (Film), Raumschiff Enterprise (Serie), eine Sendung über den Berliner Fernsehturm, SchleFaZ

Gehört: u.a. Depeche Mode

Gelesen: über Krankheit und Tod von Karel Gott

Gespielt: Toon Blast, Colour Tower, Die Sims 4

Gegessen: Dosenwurst, Kürbiskernbrötchen, Babybrei (Nudeln mit Tomatensoße und Hühnchen mit Nudeln und Gemüse), McRib (ohne Gurke, mit meinen eigenen Zwiebeln), Haschee mit Nudeln und Erbschen und Möhrchen

Genascht: NicNacs, Snyder’s, normale Erdnüsse, Obstschnitten

Getrunken: Wasser, ACE-Saft, Kaffee

Gewünscht: Wieder mehr Struktur im Alltag.

Gekauft: nix Besonderes

Gesucht: die richtigen Worte für eine Geburtstagskarte

Gefühlt:
– negativ: verängstigt, panisch, genervt, einsam
– positiv: beruhigt, angenommen, gebraucht

Gelacht: bestenfalls gegrinst, öfter geschmunzelt

Geweint: Nein.

Genossen: den morgendlichen Kaffee und Anerkennung

Gelitten:
– an tierischen Kopfschmerzen – das Barometer tanzte Jojo…
– an Rückenbeschwerden

Gedacht:
– Ein entschuldigendes Wort an der richtigen Stelle kann die ganze Zukunft verändern.
– Die Masken fallen langsam.
– Jemand klaut meine Zeit.

Gefragt: Wie soll das in Zukunft werden, wenn meine kleine Nichte schon in ihrer ersten Woche sämtliche Krankheiten aus der Krippe mitbringt? Schon wieder längere Zeit Zwangspause.

Geplant:
– Grippeimpfung
– Sobald alle gesund sind, Treffen mit meiner Schwester und ihrer Tochter.

Gemessen: Blutdruck (geht), Schritte (könnten mehr sein)

Fazit: Eine für mich sehr anstrengende und (gefühlt) kommunikationsarme Woche.

Die Idee für diesen Rückblick habe ich bei LutzBs Blog Magic Landscapes gefunden. „Meine Woche“ ist für mich zu einer Wahrnehmungs- und Achtsamkeitsübung geworden. Das Ausfüllen hilft mir dabei, mich erinnern zu können und ein besseres Ich-Gefühl zu haben. Danke für die Inspiration, Lutz!