Nicht lieferbar

Nun hat es mich auch erwischt – mein Blutdruckmittel ist nicht lieferbar.
„Nehmen Sie doch irgendein anderes aus dieser Gruppe“ sagte man in der Apotheke.

Dieses ist aber schon das dritte aus „dieser Gruppe“, das ich probiere.
Beim ersten hatte ich dauernden Husten.
Beim zweiten war mein Magen ständig so voller Luft, dass mir davon übel wurde und ich nicht mehr essen konnte. Ich bin leider ein Mensch, der ohne nachzuhelfen nicht aufstoßen kann.
Nun also das dritte Mittel, das scheinbar wieder etwas Husten verursacht, aber nicht so penetrant, also lang andauernd und ständig zum Räuspern zwingend wie beim ersten Medimament. Der jetzige Husten schränkt mich (noch?) nicht ein. Die Kopfschmerzen sind im Rahmen.

Nicht lieferbar… Bitte nicht noch ein viertes Medikament. Wer weiß, welche Nebenwirkungen das dann wieder hat. Zum Probieren gibt es immer erstmal eine kleine Packung. Wenn man sie verträgt, bekommt man eine große. Und bis die richtige Dosis steht, dauert es meist ein paar Wochen. Das alles habe ich schon 3x durch, jeweils mit mehreren Fahrten zur Praxis und zur Apotheke, um jeweils Rezepte und Medikamente zu besorgen. Ich war so froh, dass endlich eins „passte“!

Also habe ich mich an den PC und hinter das Telefon geklemmt und Apotheken angerufen. Nicht lieferbar.
Bei einer Online-Apotheke hatte ich dann eine medizinische Fachberaterin dran, und die meinte, die nächsthöhere Dosis wäre lieferbar. Aber man darf sie nicht teilen.
Ooookay…

Momentan habe ich 75 Milligramm auf dem Plan. Aber weil die nicht reichen, nehme ich morgens 2x 75 Milligramm. Sind 150, was nun laut Auskunft der Online-Apotheke lieferbar ist.

Also habe ich heute morgen bei meiner Apotheke angerufen – auch dort sind die 150-Milligramm-Packungen lieferbar.
Also habe ich die Arztpraxis angerufen, um Rückruf von der Ärztin gebeten und dieser dann die Geschichte erzählt.

Wir erhöhen nun – ohne wirkliche medizinische Notwendigkeit – auch meine abendliche Dosis auf 150 Milligramm. Ich bekomme ein neues Rezept für 2 große Packungen – denn wer weiß, wie lange die noch lieferbar sind… Leider ist zu erwarten, dass sich mit Erhöhung der Dosis und damit der Wirkung (die ich hoffentlich verkraften werde) auch die Nebenwirkungen erhöhen werden. Also mehr Husten, mehr Kopfschmerzen. Weil mein richtiges Medikament nicht lieferbar ist.

Sicherheit ist was anderes.
Meine ganz wichtigen Immunsuppressiva, die die Abstoßung meiner transplantierten Niere verhindern, habe ich für 3 Monate bevorratet. Noch gibt es damit keine Lieferschwierigkeiten, aber wenn es einmal anfängt, ist es zu spät zum Aufstocken. Ich überlege jetzt, ob ich den Vorrat auf 6 Monate erhöhen soll. Es geht schließlich um mein Leben.

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21 Kommentare zu „Nicht lieferbar

    1. Danke! Spätestens, wenn es die 150-er nicht mehr gibt, muss ich wohl wieder auf ein anderes ausweichen.
      Du hast diese Probleme ja nicht mehr, wie ich gelesen habe…
      Lieben Gruß
      die Hoffende

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            1. Ich lasse mich nicht runterziehen. Meine beste Freundin hat es geschafft. Einfach alle ärztliche Hilfe rigoros abgelehnt. Irgendwann hatte sie dann „das Richtige“. Sie hat im Leben sehr gelitten, ich verstehe solche Handlung. Man muss das Leben ertragen können. Das ist schwer, wenn man keinen Sinn darin sieht und/oder nur noch leidet.
              Allerdings wundert mich, dass du das schon dein ganzes Leben lang tust. Normal entwickelt sich sowas erst.

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              1. bei mir musste sich nichts entwickeln. aber natürlich gab es einige erlebnisse, die meine skepsis gegenüber der gelebten gesellschaftlichen wirklichkeit und dem leben allgemein bestärkten.
                inzwischen bin ich alt genug, um mir zu sagen, dass ich genug von alldem habe. noch ein paar jahre dahinleben… vielleicht. und mich mit einem achselzucken verabschieden.

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  1. Ich hatte auch schonmal so Lieferschwierigkeiten. Wir waren sogar in Frankreich um nach dem Medikament zu fragen. Ich musste dann auch die nächstgrößere Tablette nehmen, das sind ganz winzige Pillen, und die teilen, durch 4. Das hat ganz gut funktioniert, hab es dann aber durch 3 geteilt, mit einem Messer, wegen der Krümel. So mache ich es seitdem immer. Jetzt gibt es wieder die kleinere Packungsgröße, aber ich lass mich da gar nicht mehr drauf ein. Jetzt besorg ich mir jedes Mal ne Jahresdosis (größere Packungsgröße) und hab noch eine auf Vorrat im Schrank, damit das nicht wieder passiert. Ich musste damals auch anfangs umstellen auf ein anderes Medikament, weils meins erst gar nicht mehr gab, und hatte üble Nebenwirkungen, die mir überhaupt nicht gefallen haben. Mit ner Jahresdosis fühl ich mich sicher. Üble Sache, wenn man so drauf angewiesen ist, und das Zeug nicht lieferbar ist. Unfassbar – in Deutschland!

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  2. Ich hoffe du verträgst die höhere Dosis 👍
    Aber da schreibst du was – ich habe seit einiger Zeit einen Blutdrucksenker von einem anderen Hersteller, weil mein eigentliches auf dem Weltmarkt vergriffen ist. Und seit einiger Zeit habe ich unerklärliche Magenprobleme. Könnte das zusammenhängen 🤔

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    1. Ja, dazu fällt mir auch gar nichts mehr ein. Das kommt davon, wenn ein Land vom produzierenden zum Dienstleistungsland verkommt. Man ist absolut abhängig von den anderen. Das geht auf die Dauer nicht gut…

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