Na gut, eigentlich erstmal in Nordamerika, denn in Europa erschien es erst am 31. März 2000.
Bedauerlicherweise ist ein großes Unglück an der Entstehung dieses Spieles schuld, denn das Haus von „Sim City“-Erfinder Will Wright (Link zu Wikipedia) brannte im Oktober 1991 im Feuersturm von Oakland-Berkeley als eins der ersten von letztlich ca. 3000 ab.
„Der Oakland-Berkeley Firestorm im Jahr 1991 brachte für Will Wright, den Schöpfer von SimCity, eine bedeutende Wende. Der Brand vernichtete sein Zuhause, und Wright sah sich mit seinen Verlusten und materiellen Bedürfnissen konfrontiert. In Wright, der sich schon immer für Architektur interessiert hatte, wuchs die Idee für ein Spiel, in dem Spieler alltägliche Tätigkeiten simulieren und Häuser von Grund auf neu bauen können.“ (Quelle: „History of the sims“ von EA) So wurden die Sims als Spielfiguren geboren, obwohl es das Wort schon gab, denn 1989 erschien das ebenfalls von ihm erdachte und entwickelte Spiel „Sim City“, das aus einem Editor für ein ganz anderes Spiel hervorging und dessen Bewohner bereits „Sims“ hießen. Nun ging es also ins Detail.
Eigentlich ist das Spiel „Die Sims“ ein virtuelles Puppenhaus für alle Generationen. Es ging und geht nach wie vor darum, einzelne Bewohner oder auch Familien in ihren Vorstadthäusern zu beobachten, sie nach Wunsch zu lenken und ihrem virtuellen Leben gewissermaßen einen Sinn zu geben. Wer mag, baut das Haus selbst, gestaltet den Garten, richtet die Wohnräume ein und erstellt zu guter Letzt die Spielfiguren, die dann in dem Haus leben dürfen. Die Sims haben verschiedene Bedürfnisse (z.B. müssen sie auf’s Klo, essen und schlafen), müssen arbeiten und ihr Geld verdienen, mit dem Haus und Garten weiter ausgebaut und mit besseren Gegenständen versehen werden können.
Im Laufe der Zeit wurden bis heute insgesamt 4 „Die Sims“-Spiele entwickelt. Es kamen viele, viele, unmöglich alle aufzuzählende Erweiterungen dazu, wie Haustiere, Jahreszeiten, Magie, Urlaub, verschiedenste Berufe und natürlich eine unglaubliche Menge Frisuren, Klamotten, Einrichtungsgegenstände, Freizeitmöglichkeiten und sozialen Interaktionen.
Verbessert wurden von Ausgabe zu Ausgabe vor allem die Grafik und das Spielgeschehen, verändert einige Kleinigkeiten der Steuerung und gestrichen spielergänzende Sachen wie Feuerwehr, Einbrecher oder Autos.
Ich habe alle Nummern gespielt, davon die „3“ am wenigsten. Die AddOns hatte ich nicht alle, weil das v.a. bei den früheren Ausgaben unglaubliche Ladezeiten bedeutete.
Im Folgenden habe ich mal eine kleine Historie erstellt, denn auch ich kann ja auf 20 Jahre persönliches Spielgeschehen zurückblicken. Bei den Bildausschnitten kam es mir vor allem auf das Ring- oder Tortenmenü an, das Interaktionen mit Gegenständen oder Sims möglich macht. Interessant ist auch das Display im unteren Teil, das sich jedes Mal verändert (und bei mir für Verwirrung gesorgt) hat.
Die Sims 1 – 1989 – ein völlig neues Spielerleben und wie „Sim City“ vollkommen friedlich. Aufbau statt Zerstörung, das ist meine liebste Art zu spielen (die von Will Wright übrigens auch).
Die Sims 2 – 2004 – neue 3D-Grafik. Die Sims können alt und krank werden, sie haben nun Wünsche, für deren Erfüllung Belohnungspunkte gesammelt (und gegen besondere Dinge eingetauscht) werden können. Die AddOns kosteten leider unglaublich viel Ladezeit, da konnte man locker einen Kaffee kochen (und auch wieder wegbringen).
Die Sims 3 – 2009 – überarbeitete Grafik. Die Nachbarschaft ist offen, man kann die Nachbarn in ihren Häusern oder öffentliche Gebäude besuchen. Es gibt jetzt Gelegenheiten, bei denen Bonuspunkte gesammelt und eingetauscht werden können.
Die Sims 4 – 2014 – wiederum grundlegend überarbeitete Grafik. Es gibt nun Emotionen der Sims, die die Interaktionen unter den Sims erweitern. Außerdem sind die Sims multitaskingfähig geworden, was mitunter dazu führt, dass sie ihr Essen mit auf’s Klo nehmen und dort weiter speisen. Hm. Da ist es schon besser, wenn sie mit dem Essen vor dem Fernseher landen und ihr Spaßbedürfnis erfüllen, oder? Was es nicht mehr gibt: Das Festnetztelefon. Die Sims haben nur noch Handys. Tja. Der Wandel der Zeit.
Seit ein paar Tagen kursieren Aussagen über ein „Die Sims 5“, aber wahrscheinlich ist eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Solange sich die Kuh „Die Sims 4“ mit immer neuen AddOns und Accessoire-Packs melken lässt und die Grafik gut aussieht, gibt es keinen Grund für ein neues Spiel.
So, das war meine kleine Sims-Geschichte. Ich bin gespannt, was sich die Macher noch so einfallen lassen und wie sich das Spiel weiter entwickelt, denn eins steht fest: Seit 2009 ist Will Wright nicht mehr dabei und es bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen EA seine Vision weiter verfolgt.
Ich hoffe, dass euch dieser kleine persönlich angehauchte Rückblick gefallen hat.
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