13. bis 15. Februar 1945

Veröffentlicht um 21.45 Uhr. Im Gedenken.

Dresden.

13. Februar, Faschingsdienstag. 21.45 Uhr heulten die Sirenen. Ab 22.03 Uhr wurde die Stadt von sogenannten Christbäumen und roten Zielmarkierungen erhellt. 22.13 Uhr fielen die ersten Bomben. 22.28 Uhr war es vorbei. Erstmal.

1.23 Uhr bis 1.54 Uhr (am 14. Februar) erfolgte der zweite Angriff. Bei diesem wurde die gesamte Technik der sich im Einsatz befindlichen damaligen Feuerwehr zerstört, es konnte nichts mehr gelöscht werden, weshalb sich ein Feuersturm entwickeln konnte. 12.17 Uhr bis 12.31 Uhr gab es einen erneuten Angriff. Die Bevölkerung konnte nicht gewarnt werden, entspechende Vorrichtungen waren zerstört.

15. Februar. 10.15 Uhr stürzte die ausgebrannte Frauenkirche ein. 11.51 Uhr bis 12.01 Uhr gab es noch einen Angriff, der eigentlich nicht für Dresden vorgesehen war. Schlechtes Wetter und seine Bestimmung als Ausweichziel brachten den vierten Angriff in 40 Stunden. Viel zu zerstören gab es nicht. Das alte Dresden gab es nicht mehr.

Es gab vorher und nachher Angriffe, aber keine Tage waren für die Dresdner so schlimm wie diese.

Den genauen Ablauf der Angriffe auf Dresden kann man bei Wikipedia nachlesen.

Beim dort genannten Angriff auf Freital, der erste in dieser Gegend, verlor mein Uropa seine Schwester und deren Enkel. Meine direkten Vorfahren hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon aus Dresden zurückgezogen und damit wohl ihre Leben gerettet. Erst meine Eltern wohnten dann wieder dort.

Bereits als Kind kam ich mit diesem Teil der Geschichte Dresdens in Berührung. Seitdem frage ich mich, wie Menschen so etwas anderen Menschen antun können. Natürlich gab es eine Vorgeschichte, aber bei dieser stellt sich mir die selbe Frage. Nie werde ich mich Menschen anschließen, die soviel Hass in sich tragen, dass sie bereit sind, solche Folgen in Kauf zu nehmen oder sogar so etwas anderen Menschen wünschen. Dresden wird mir ewig eine Mahnung bleiben.

Zum Abschluss habe ich noch ein Video für euch. Achtung! Etwa ab Minute 4:17 beginnen Bilder, die verstörend wirken können! Es werden tote Opfer der Angriffe gezeigt, zum Teil in Nahaufnahme der Gesichter. Es ist deshalb nur direkt auf youtube zu sehen.

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7 Kommentare zu „13. bis 15. Februar 1945

  1. Danke für diesen Beitrag,
    weil es darf nicht vergessen werden.
    Deshalb ist es so wichtig und wertvoll.
    Das Grauenhaft darf nicht aus den Kpfen und Herzen der Menschen ….. währet den Anfängen.
    Segen!
    Das gefällt mir deswegen – weil dein Beitrag wertvoll ist. Umarmungsgrüße!

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      1. kriege gehen mit einer großen entmenschlichung einher. man unterliegt dem feind-narrativ. natürlich kommt dann noch der hass dazu, um so mehr man unter den folgen des krieges leidet.
        die menschen handeln in der befehlskette gezwungenermaßen unmenschlich, sie werden instrumentalisiert zu kriegsrobotern. der soldat selbst an der front oder im kampfflugzeug ist nurmehr „material“, das mit einer gewissen wahrscheinlichkeit ausfällt und ersetzt werden muss. natürlich wollen alle diesen paradoxen zustand schnell beenden – jeder soldat (außer einigen vollidioten) sehnt sich zurück zu seiner familie und zurück in ein leben, wo er wieder als mensch agieren kann. darum schreckt man letztlich auch vor dem einsatz schrecklicher waffen nicht zurück… nach dem motto: lieber ein ende mit schrecken, als ein schrecken ohne ende. die alliierten wollten den krieg damals auf dem schnellsten wege beenden. unter umständen hätte da auch die atombome zum einsatz kommen können.

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          1. in kriegen wird die entmenschlichung auf die spitze getrieben. alle sind wir dann nur noch figuren auf einem schachbrett (auch die zivilbevölkerung).
            aber die entmenschlichung erfahren wir auch im ganz normalen alltag in ideologien/weltanschauungen und religionen. im kapitalismus zählen wir nur als konsumenten und arbeitskräfte. im kommunismus werden menschen zentralistisch instrumentalisiert etwa wie in einem ameisenstaat. und in einigen religionen werden die sogenannten „gottlosen“ verfolg, gefoltert und vernichtet. auch heute noch.
            entmenschlichung ist ein systemisches phänomen. wir sehen es auch in unserem verhalten gegenüber anderen ethnischen guppen, wenn wir diese ausgrenzen, benachteiligen oder gar wegsperren. rassismus und antisemitismus sind merkmale von entmenschlichung.
            hass ist die folge von permanenter entmenschlichung. leider von manchen mächtigen erwünscht, um ihren macht und ihren einfluss zu sichern oder weiter mit waffengeschäften reibach machen zu können.
            und. und. und.

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