Zu viel

Ich muss eine Pause machen. Eine Pause von den sozialen Medien, von den Nachrichten, von Gesprächen mit bestimmten Menschen – eine Pause von Corona.

Der Punkt ist da, an dem ich schlichtweg Angst habe und ständig in mich rein horche. Wenn es mir – wie heute – gesundheitlich nicht so gut geht (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, ab und zu Stechen in der Brust), fallen mir all meine „Sünden“ ein. War es nicht etwas voll, als wir letztens eingekauft haben? Beim Gespräch mit dem Obdachlosen hatte ich keine Maske auf, standen wir nicht etwas dicht beisammen? Der Bekannte letztens, der war auch sehr nah und wir beide ohne Maske – welche Kontakte hat der, trägt der vielleicht Viren mit sich rum? Ich kann die immer vorhandene Allergie nicht mehr von Coronasymptomen unterscheiden und jedes Kratzen im Hals oder Hüsteln macht mich unruhig. Ängstlich. Besorgt.

Ich weiß nicht, wie gut ich geschützt bin. Ich möchte mich nicht infizieren, auch nicht mit drei Impfungen (bei denen ich noch nicht weiß, ob sie was gebracht haben). Da ich eh schon immer „hier“ schreie, bin ich überzeugt davon, dass eine Infektion bei mir nicht einfach so vorbei geht.

Die ganzen Impfaufrufe überall machen mir deutlich, wieviele eigentlich noch nicht geimpft und eine Gefahr für mich sind. Die Berichte über nicht vorhandene Intensivkapazitäten, die steigenden Zahlen Infizierter, die trotzdem angekündigten Weihnachtsmärkte – für mich ist das alles Wahnsinn! Ich muss zu meinem eigenen Schutz Scheuklappen aufsetzen und mich für eine Weile zurückziehen. Ich halte es im Moment nicht mehr aus.

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