Glücksmoment #23

An unserem in voller Blüte stehenden Marillenbäumchen saß heute ein Tagpfauenauge und drehte sich so, dass ich seine bunten Flügel bewundern konnte. 18 Jahre wohne ich schon hier, aber das war das erste Mal, dass ich hier ein Tagpfauenauge gesehen habe! Lange bin ich stehen geblieben, die Sonne schien und es war einfach schön!

Zusammen mit den Wildbienen aus den Insektenhotels, der Hummel und den beiden Eidechsen war es heute sehr lebendig vor unserer Haustür – ich liebe es!

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Windpocken Zwischenstand

Heute ist der erste Tag, an dem E. für kurze Zeit mal wieder aufstehen konnte. Eine Runde am PC, ein anderes Mal ein bisschen Fernsehen, das war’s. Aber immerhin hatte er sich angezogen und saß mal eine Weile bei mir. Das war schön und sehr erholsam! Vor allem, nachdem ich gestern kurz vor Mitternacht zur Apotheke gefahren war, weil es ihm so schlecht ging und wir beide Angst hatten, dass er eine Mittelohrentzündung bekommen könnte. Unser Paracetamol im Schrank war vor zwei Jahren abgelaufen, also habe ich neues geholt. Die folgende Nacht war für ihn wieder schmerzhaft und anstrengend, aber irgendwann fiel er in den Schlaf.

Heute mittag lachte er mich an und winkte mir, als ich ins Zimmer kam. Hach ja, Hoffentlich ist der Mist dann mal vorbei!

Ich habe noch nie erlebt, dass E. fünf Tage lang freiwillig das Bett hütet und teilweise nichtmal Interesse an … IRGENDWAS hat! Von den fünf Tagen hatte er drei Tage lang Körper- und Gliederschmerzen, von der Juckerei ab dem zweiten Tag mal abgesehen, das erst heute etwas nachgelassen hat.

Ich selbst hatte die ganze Zeit mit Haushalt und Krankenschwestertätigkeiten zu tun – und mit Pausen. Aber da ich weiß, wie es ist, wenn man krank ist und nichts selber machen kann, wollte ich einfach jederzeit für E. da sein. Fieber und Blutdruck messen, Getränke holen, Kamillentee kochen, trösten, Fenster auf- und zumachen, streicheln, Bett umbeziehen (4x), Kühlpad erneuern, Waschlappen bringen, beim Umziehen helfen, am Bett sitzen, Essen (Brötchen, Apfel, Joghurt) bringen, Tabletten geben, Bläschen mit einem Mittelchen gegen den Juckreiz betupfen … Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt und ich mache es gerne, aber ich bin dann auch froh, wenn wieder Normalität einkehrt.

Der Wochenrückblick wird wieder kurz ausfallen, wenn ich ihn überhaupt zusammenbringe. Aber das reale Leben war wichtiger, und das hieß in dieser Woche: E. und die Windpocken.

Windpocken

E. hat sich bei mir angesteckt, ich hatte ja vor knapp drei Wochen die Gürtelrose bekommen. Eigentlich hätte nichts passieren dürfen, aber was wir alle nicht so genau wussten: E. hatte als Kind keine Windpocken. Nun hat er sie als Erwachsener. Nicht schön!

Windpocken und Gürtelrose, das sind Level 1 und 2 des selben Virus‘. Wenn man Windpocken haftet, bleibt der Virus an die Nerven „geklammert“ im Körper und bricht bei Gelegenheit wieder aus, aber als Gürtelrose.

Nun haben wir den Salat. E. liegt im Bett (mehr geht nicht), kämpft gegen Schmerzen und Juckreiz und fühlt sich schlapp. Und ich merke, dass ich große Probleme habe, den Haushalt alleine zu meistern. Ich habe zu wenig Zeit für Pausen, Sachen wie Getränke aus der Garage in die Wohnung zu holen (mit einer Treppe vorm Haus) rauben unglaublich viel Kraft. Der Einkauf, den ich jetzt gleich alleine machen muss, will auch die Treppe hoch getragen werden. Ich schleppe mich mit meiner lädierten Hüfte ja selbst gerade so die Treppe hoch. Ich werde mich wohl etwas besser organisieren müssen, mal sehen, was mir einfällt.

Jedenfalls bin ich erschrocken, wie wenig Kondition ich tatsächlich habe. Irgendwie ist mir vor vielen Jahren abtrainiert worden, mich anzustrengen. Mit der Dialyse (Schlauch im Bauch) durfte ich maximal 5 Kilo tragen, nach der Transplantation erstmal auch. Irgendwann gewöhnt man sich daran und nun bin ich echt schwach. Es ist echt mal an der Zeit, daran was zu ändern.

Gestern abend habe ich gelesen, dass Windpocken meldepflichtig sind. Ich werde also nach dem Einkauf den Hausarzt informieren. Wenn er will, kann er vorbeikommen. E. jedenfalls kann nicht hingehen. Hoffentlich kommt es nicht zu irgendwelchen Komplikationen!

Statt einer Woche der Erholung habe ich nun eine Woche Stress – manchmal kommt es leider anders, als man denkt.

Herr Simmel

Das ist einer meiner Lieblingswitze. Viel Spaß, Lachen ist gesund!

Ein Mann ging in die Kneipe und setzte sich an den Tresen. Als der Wirt ihn fragte, was er möchte, antwortete er: „Ich wette mit dir um ein Bier, dass ich etwas in meiner Tasche habe, dass du noch nie gesehen hast.“ Der Wirt, mit allen Wassern gewaschen, ging auf die Wette ein.

Der Gast öffnete seine Jackentasche, holte ein kleines 30 cm großes Männchen raus und stellte es auf den Tresen. Das Männchen sah aus wie der berühmte Autor Simmel, ging den Tresen entlang, schüttelte jedem Gast die Hand und sagte: „Guten Tag, sehr erfreut, mein Name ist Simmel ich bin Literat“.

Der Wirt, der sowas noch nie gesehen hatte, war völlig aus dem Häuschen und fragte ihn, woher er das Männchen hätte. Daraufhin antwortete ihm der Gast: „An der Straßenecke links vor der Kneipe steht eine Laterne. Reibe an ihr und es erscheint dir eine gute Fee.“ Der Wirt rannte sofort los, kam an der Laterne an und befolgte die Anweisungen des Gastes. Daraufhin erscheinte ihm die gute Fee und gewährte ihm einen Wunsch. Der Wirt überlegte nicht lange und sagte: „Ich hätte gerne fünf Millionen in kleinen Scheinen.“ Die Fee klopfte mit ihrem Zauberstab und – ‚Puff…‘ – um den Wirt herum herum liefen fünf kleine Schweine, jedes mit einer Melone in der Schnauze.

Stinksauer ging er zu seiner Kneipe zurück und sah seinen Gast noch am Tresen stehen. Er ging zu ihm und schimpfte: „Deine Fee ist wohl schwerhörig, ich wollte 5 Millionen in kleinen Scheinen und bekomme hier 5 Melonen und kleine Schweine.“ Da sagte der Gast: „Klar ist die schwerhörig, oder dachtest du allen Ernstes, ich habe mir einen 30 cm großen Simmel gewünscht?“