Veröffentlicht 12.17 Uhr.
Eine Dokumentation mit Zeitzeugenberichten.
Lebensspuren
Veröffentlicht 12.17 Uhr.
Eine Dokumentation mit Zeitzeugenberichten.
Veröffentlicht um 21.45 Uhr. Im Gedenken.
Dresden.
13. Februar, Faschingsdienstag. 21.45 Uhr heulten die Sirenen. Ab 22.03 Uhr wurde die Stadt von sogenannten Christbäumen und roten Zielmarkierungen erhellt. 22.13 Uhr fielen die ersten Bomben. 22.28 Uhr war es vorbei. Erstmal.
1.23 Uhr bis 1.54 Uhr (am 14. Februar) erfolgte der zweite Angriff. Bei diesem wurde die gesamte Technik der sich im Einsatz befindlichen damaligen Feuerwehr zerstört, es konnte nichts mehr gelöscht werden, weshalb sich ein Feuersturm entwickeln konnte. 12.17 Uhr bis 12.31 Uhr gab es einen erneuten Angriff. Die Bevölkerung konnte nicht gewarnt werden, entspechende Vorrichtungen waren zerstört.
15. Februar. 10.15 Uhr stürzte die ausgebrannte Frauenkirche ein. 11.51 Uhr bis 12.01 Uhr gab es noch einen Angriff, der eigentlich nicht für Dresden vorgesehen war. Schlechtes Wetter und seine Bestimmung als Ausweichziel brachten den vierten Angriff in 40 Stunden. Viel zu zerstören gab es nicht. Das alte Dresden gab es nicht mehr.
Es gab vorher und nachher Angriffe, aber keine Tage waren für die Dresdner so schlimm wie diese.
Den genauen Ablauf der Angriffe auf Dresden kann man bei Wikipedia nachlesen.
Beim dort genannten Angriff auf Freital, der erste in dieser Gegend, verlor mein Uropa seine Schwester und deren Enkel. Meine direkten Vorfahren hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon aus Dresden zurückgezogen und damit wohl ihre Leben gerettet. Erst meine Eltern wohnten dann wieder dort.
Bereits als Kind kam ich mit diesem Teil der Geschichte Dresdens in Berührung. Seitdem frage ich mich, wie Menschen so etwas anderen Menschen antun können. Natürlich gab es eine Vorgeschichte, aber bei dieser stellt sich mir die selbe Frage. Nie werde ich mich Menschen anschließen, die soviel Hass in sich tragen, dass sie bereit sind, solche Folgen in Kauf zu nehmen oder sogar so etwas anderen Menschen wünschen. Dresden wird mir ewig eine Mahnung bleiben.
Zum Abschluss habe ich noch ein Video für euch. Achtung! Etwa ab Minute 4:17 beginnen Bilder, die verstörend wirken können! Es werden tote Opfer der Angriffe gezeigt, zum Teil in Nahaufnahme der Gesichter. Es ist deshalb nur direkt auf youtube zu sehen.
„Mit dem Leiterwagen sind sie in X-Dorf angekommen.“
Mit diesem Satz meiner Cousine kam ein neues Thema in mein Denken, zu dem ich mich bisher nicht zugehörig fühlte.
Wir sind verwandtschaftlich durch ihre Mutter und meinen Vater verbunden, die Geschwister sind. Ihr Vater wurde also „eingeheiratet“ und über diesen Familienzweig wusste ich bis dato nichts. Erst als der Geburtsort von ihm zur Sprache kam, änderte sich das, denn dieser lag in Schlesien.
Dort hatte die Familie gelebt, der Opa war gut begütert und hatte mindestens eine Magd. Aber dann war der Krieg zuende, die Besitzverhältnisse der Länder änderten sich und der Opa, seine Frau, deren Geschwister und alle Kinder mussten weg. Weg – das hieß, dass sie wirklich vertrieben wurden. Es wurde nicht etwa „Geht weg!“ gesagt und sie sollten sich ein neues Zuhause suchen, sondern sie wurden bewacht, dass sie wirklich schnell das Land verließen. Die Kinder des Opas waren damals 9, 6, 5 und 3 Jahre alt.
„Ab und zu durfte jemand aussteigen.“ Das war dann schon in Deutschland und bedeutete, dass eine Familie in dem Ort, durch den der Zug gerade ging, bleiben durfte. Dort begann ihr neues Leben. Für die Familie vom Opa war das X-Dorf. Für die Geschwister der Oma waren das ein Ort in Thüringen, einer bei München, einer im Ruhrgebiet. Die Familie wurde zerrissen.
Heute, wo die Oma schon länger tot ist, kennt niemand mehr ihre Geschwister. Die damaligen Kinder hatten keine Möglichkeit, ihre Onkel und Tanten richtig kennenzulernen, sie blieben immer fremde Leute.
Nun sitzen wir hier mit ganz vielen Namen und Daten und müssen doch einsehen: Dieser eine Familienzweig wird uns verborgen bleiben. Diese Namen kennen wir nicht, unser Andenken gilt Unbekannten. Und so sind wir irgendwie mit drin, in dieser Vertreibungsgeschichte. Der Krieg hat tiefe Wunden gerissen, die auch heute noch sichtbar sind.
Na gut, eigentlich erstmal in Nordamerika, denn in Europa erschien es erst am 31. März 2000.
Bedauerlicherweise ist ein großes Unglück an der Entstehung dieses Spieles schuld, denn das Haus von „Sim City“-Erfinder Will Wright (Link zu Wikipedia) brannte im Oktober 1991 im Feuersturm von Oakland-Berkeley als eins der ersten von letztlich ca. 3000 ab.
„Der Oakland-Berkeley Firestorm im Jahr 1991 brachte für Will Wright, den Schöpfer von SimCity, eine bedeutende Wende. Der Brand vernichtete sein Zuhause, und Wright sah sich mit seinen Verlusten und materiellen Bedürfnissen konfrontiert. In Wright, der sich schon immer für Architektur interessiert hatte, wuchs die Idee für ein Spiel, in dem Spieler alltägliche Tätigkeiten simulieren und Häuser von Grund auf neu bauen können.“ (Quelle: „History of the sims“ von EA) So wurden die Sims als Spielfiguren geboren, obwohl es das Wort schon gab, denn 1989 erschien das ebenfalls von ihm erdachte und entwickelte Spiel „Sim City“, das aus einem Editor für ein ganz anderes Spiel hervorging und dessen Bewohner bereits „Sims“ hießen. Nun ging es also ins Detail.
Eigentlich ist das Spiel „Die Sims“ ein virtuelles Puppenhaus für alle Generationen. Es ging und geht nach wie vor darum, einzelne Bewohner oder auch Familien in ihren Vorstadthäusern zu beobachten, sie nach Wunsch zu lenken und ihrem virtuellen Leben gewissermaßen einen Sinn zu geben. Wer mag, baut das Haus selbst, gestaltet den Garten, richtet die Wohnräume ein und erstellt zu guter Letzt die Spielfiguren, die dann in dem Haus leben dürfen. Die Sims haben verschiedene Bedürfnisse (z.B. müssen sie auf’s Klo, essen und schlafen), müssen arbeiten und ihr Geld verdienen, mit dem Haus und Garten weiter ausgebaut und mit besseren Gegenständen versehen werden können.
Im Laufe der Zeit wurden bis heute insgesamt 4 „Die Sims“-Spiele entwickelt. Es kamen viele, viele, unmöglich alle aufzuzählende Erweiterungen dazu, wie Haustiere, Jahreszeiten, Magie, Urlaub, verschiedenste Berufe und natürlich eine unglaubliche Menge Frisuren, Klamotten, Einrichtungsgegenstände, Freizeitmöglichkeiten und sozialen Interaktionen.
Verbessert wurden von Ausgabe zu Ausgabe vor allem die Grafik und das Spielgeschehen, verändert einige Kleinigkeiten der Steuerung und gestrichen spielergänzende Sachen wie Feuerwehr, Einbrecher oder Autos.
Ich habe alle Nummern gespielt, davon die „3“ am wenigsten. Die AddOns hatte ich nicht alle, weil das v.a. bei den früheren Ausgaben unglaubliche Ladezeiten bedeutete.
Im Folgenden habe ich mal eine kleine Historie erstellt, denn auch ich kann ja auf 20 Jahre persönliches Spielgeschehen zurückblicken. Bei den Bildausschnitten kam es mir vor allem auf das Ring- oder Tortenmenü an, das Interaktionen mit Gegenständen oder Sims möglich macht. Interessant ist auch das Display im unteren Teil, das sich jedes Mal verändert (und bei mir für Verwirrung gesorgt) hat.
Die Sims 1 – 1989 – ein völlig neues Spielerleben und wie „Sim City“ vollkommen friedlich. Aufbau statt Zerstörung, das ist meine liebste Art zu spielen (die von Will Wright übrigens auch).
Die Sims 2 – 2004 – neue 3D-Grafik. Die Sims können alt und krank werden, sie haben nun Wünsche, für deren Erfüllung Belohnungspunkte gesammelt (und gegen besondere Dinge eingetauscht) werden können. Die AddOns kosteten leider unglaublich viel Ladezeit, da konnte man locker einen Kaffee kochen (und auch wieder wegbringen).
Die Sims 3 – 2009 – überarbeitete Grafik. Die Nachbarschaft ist offen, man kann die Nachbarn in ihren Häusern oder öffentliche Gebäude besuchen. Es gibt jetzt Gelegenheiten, bei denen Bonuspunkte gesammelt und eingetauscht werden können.
Die Sims 4 – 2014 – wiederum grundlegend überarbeitete Grafik. Es gibt nun Emotionen der Sims, die die Interaktionen unter den Sims erweitern. Außerdem sind die Sims multitaskingfähig geworden, was mitunter dazu führt, dass sie ihr Essen mit auf’s Klo nehmen und dort weiter speisen. Hm. Da ist es schon besser, wenn sie mit dem Essen vor dem Fernseher landen und ihr Spaßbedürfnis erfüllen, oder? Was es nicht mehr gibt: Das Festnetztelefon. Die Sims haben nur noch Handys. Tja. Der Wandel der Zeit.
Seit ein paar Tagen kursieren Aussagen über ein „Die Sims 5“, aber wahrscheinlich ist eher der Wunsch der Vater des Gedanken. Solange sich die Kuh „Die Sims 4“ mit immer neuen AddOns und Accessoire-Packs melken lässt und die Grafik gut aussieht, gibt es keinen Grund für ein neues Spiel.
So, das war meine kleine Sims-Geschichte. Ich bin gespannt, was sich die Macher noch so einfallen lassen und wie sich das Spiel weiter entwickelt, denn eins steht fest: Seit 2009 ist Will Wright nicht mehr dabei und es bleibt zu hoffen, dass das Unternehmen EA seine Vision weiter verfolgt.
Ich hoffe, dass euch dieser kleine persönlich angehauchte Rückblick gefallen hat.
Weiterführende Artikel:
…da machte ich mit meiner damaligen, etwas abgedrehten Studienfreundin dort drei Wochen lang Urlaub. Weihnachten und Neujahr waren ein Erlebnis!
Tunesien war damals erst seit wenigen Jahren (zwei oder drei?) mit Tourismus in Berührung gekommen, entsprechend provisorisch war dort alles. Vor allem das Hotelessen, das bemüht europäisch und kaum genießbar war. Als Studenten hatten wir aber sowieso einen etwas verschobenen Tagesablauf, bewunderten in der Lobby den Sonnenaufgang über dem Meer und gingen dann ins Bett. Die Frühstückskellner bekamen uns jedenfalls nie zu sehen.
So um eins rum am Mittag wurden wir dann wach und machten uns langsam fertig. Wir hatten Halbpension gebucht, also gab es kein Mittagessen. Aber dafür gab es Ismail!
Ismail war ein Tunesier, der in Frankfurt studiert hatte und danach in seine Heimat zurückgekehrt war. Dort hatte er gegenüber des Hotelgeländes einen kleinen Imbiss eingerichtet. Es gab ein paar Vierertische ohne Decken, eine Theke, Fliesen an der Wand und sonst nichts. Oder… DOCH! Deutsche Musik und deutsches Essen! Und so gingen wir jeden Tag zu ihm (er machte 14 Uhr auf), aßen Salami- oder Truthahnbaguette zum „Frühstück“ und hörten Truck Stop. Ismail hatte sich eine Kassette aus Deutschland mitgebracht. Eine! Die lief dann immer.
An der Stelle seines Imbisses gibt es heute wohl ein Restaurant namens „Zum alten Fritz“ (mit Hinweis auf „Ismail’s“ im Reiseführer), noch immer mit deutscher Küche. Auf Google Maps befindt sich an dieser Stelle das „Berliner Restaurant“, aber welches nun aktueller ist (die Maps oder der Reiseführer), weiß ich nicht. Auf jeden Fall scheint was aus Ismail geworden zu sein – im Gegensatz zu dem Hotelkomplex gegenüber, der inzwischen abgerissen ist. Ich habe mich bei beiden wohl und willkommen gefühlt und freue mich, dass es Ismail offensichtlich noch gibt!
Übrigens haben wir auch gerne tunesisch gegessen (wobei es ab und zu ein bisschen sehr scharf war). Couscous in allen möglichen Varianten und einige für mich undefinierbare Mahlzeiten waren äußerst spannend! Am Abend. Nach unserer regelmäßig zu späten Nachtruhe bot sich aber das Frühstück bei Ismail an. Der Weg in die Stadt war zum Laufen viel zu weit! Faules Studentenpack…
In der Erinnerung an Tunesien und an Ismail kommen jetzt zwei Lieder, die dort für mich eine große Rolle gespielt haben.
So, jetzt die Lieder! Erstmal eins, das in jeder Disco und auf jedem Markt und eigentlich überall gespielt wurde:
Cheb Khaled – Didi
Und dann, mit freundlichsten Gedanken an die alten Zeiten bei Ismail:
Truck Stop – Ich möcht‘ so gern Dave Dudley hör’n
Tunesien hat bleibende Eindrücke hinterlassen und ist so ein Thema (in drei Wochen kann viel passieren), da komme ich bestimmt nochmal drauf zurück!